Berichte 2021

 


KW 50/2021

Trainer werden: Den Weg des Karate weitergeben.

Mit dieser Motivation kamen dieses Jahr im Kontext der Ausbildung zum Karate C-Trainer 20 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus ganz Rheinland Pfalz in Wittlich zusammen.
Der RKV bietet im Zusammenspiel mit dem Deutschen Olympischen Sportbund jedes Jahr eine stilrichtungs-übergreifende acht-tägige Ausbildungsreihe an, die die zukünftigen Karate-Trainer auf ihre kommenden Aufgaben solide vorbereitet.
Trotz Corona tat der Verband alles, um den Lehrgang gemäß geltender Gesundheits-Richtlinien stattfinden lassen zu können. So musste zwar die Teilnehmerzahl um rund ein Drittel auf 20 reduziert werden, jedoch konnte damit der Lehrgang ohne inhaltliche Abstriche stattfinden.

Ausbildungsreferent Walther Hehl sorgte als Haupt-Organisator für eine gute Balance zwischen Theorie und Praxis und so umfasste die Ausbildung eine breite Palette an Karate-spezifischen Themen, sowie der allgemeinen Trainingslehre und auch der Differenzierung von Erwachsenen bis hin zu Kindertrainings.

Am ersten Wochenende stand das Techniktraining in Theorie und Praxis auf dem Plan. Die klare Kommunikation in Form von exakter und eindeutiger Beschreibung von Bewegungen ist eine Grundlage unmissverständlicher Kommunikation des Trainers. Somit lag im Anschluss der Schwerpunkt der ersten eigens geplanten Übungsreihe eben auf klar separierten Bewegungen und deren Beschreibungen und geeigneter Übungen. So baute das Kata-Training am Tag zwei gut auf die vorangegangene Lehreinheit auf und die Teilnehmer durften aus einstiegs-Katas des Shotokan jeweils Teilstücke als kurze Unterrichtseinheiten vermitteln. Der Fokus lag hier auf der Gelegenheit, erstmals die gesamte Gruppe zu unterrichten und im Anschluss auch Feedback der Teilnehmer zu erhalten.
Theorie-seitig vertrat Klaus Bleser am gleichen Tag das Thema Gürtelprüfungen und erklärte die Richtlinien und Hintergründe der Prüfungs-Struktur.

Zwei Wochen später legte Walther Hehl den Fokus auf physiologische Grundlagen von Kinder- und Jugendtrainings und erzeugte damit das Bewusstsein in der Gruppe, dass Trainingsinhalte an die körperlichen Fähigkeiten einer bestimmten Altersgruppe angepasst sein müssen. So kann bspw. ein Kindertraining bereits sehr anspruchsvolle und komplexe Bewegungsabläufe beinhalten, während jedoch Kraft- oder Konditionstrainings eher in höhere Altersgruppen gehören, da der Körper die gestärkte Muskulatur erst im Laufe der Jugend ausbildet. Auch an diesem Wochendene waren die Teilnehmer wieder mit Planung und Dürchführung von Unterrichtseinheiten gefordert. Durch diese kontinuierliche Komponente übten alle angehenden Trainer immer wieder den Auftritt vor der Gruppe. Zumal die Referenten auch immer Sorge trugen, dass deren Feedback zusammen mit Eindrücken der Gruppe an den übenden Anwärter ging.

Der vierte Tag stand im Zeichen der Selbstverteidigung. Yvonne Otterstätter führte die Gruppe zunächst durch grundlegende Verhaltensmuster und Körpersprache im Sinne der persönlichen Verteidigung. Auch lange und komplexe, festgelegte Übungsabläufe des SV, vergleichbar mit Katas, wurden als Einstieg und Schnupper-Thematik vermittelt um die inhaltliche Breite der Selbstverteidigung zu demonstrieren. Auch Pratzen kamen zum Einsatz und so hatten die Teilnehmer die Aufgabe, sich aus einer eingeklemmten Situation durch maximalen Einsatz von Schlägen und Tritten zur wehr zu setzen. Ziel war hierbei die körperlichen Grenzen zu erreichen und ‚alles zu geben‘ um sich selbst aus einer Notlage zu befreien.
Schlussendlich wurden auch Karate-Katas in SV-Bunkais überführt, die die Teilnehmer in Gruppen eigens erarbeiteten und demonstrierten.

Tag fünf war durch Walther Hehl geprägt mit Inhalten des gezielten Aufwärmens, sowie des Konditions- und Felixibilitätstrainings. Hierbei wurden diese grundsätzlich Sportart-übergreifenden Themen gezielt im Kotext des Karate behandelt, sodass der Fokus auf wichtige Muskelgruppen gesetzt wurde um damit letztendlich die Beweglichkeit, Kraft und Kondition Karate-typischer Bewegungen zu unterstützen.

Tag sechs gehörte Marcus Gutzmer und seinem Inhalt rund um das Thema Kindertraining. Marcus hat die ausserordentliche Fähigkeit, Karate mit viel Energie und Spaß zu vermitteln. Er demonstrierte seine Kunst, Bewegungsziele spielerisch immer wieder variierend so zu verpacken, dass Kinder ständig neuen Drang entwickeln, seine Übungen, Competitions und Mini-Katas mitmachen zu wollen. Eine gute Trainingseinheit besteht aus viel Abwechslung, Leichtigkeit und viel Spaß, währenddessen der Trainer gleichermaßen dafür sorgt, dass leichte bis komplexe Bewegungen immer wieder in Spielen oder unterschiedlichen Aufgaben gut verpackt und vermittelt werden. Somit hat ein Kind im Nachhinein sich eher das Spiel gemerkt, als bemerkt, dass es damit auch Grundlagen von Karatetechniken trainiert hat. Marcus demonstrierte hierzu methodische Reihen, Mannschaftsspiele im Kontext von Parcouren oder Kumite Mini-Wettbewerben, sowie kleine, selbst erstellte Übungs-Katas. Selbst Zuschauer von Wettbewerben waren mit Aufgaben belegt und mussten die Kämpfenden in Form von lautem Applaus bewerten.

Das letzte Wochenende war schließlich mit Prüfungen in Theorie und Praxis belegt. Dazwischen hielten Vierergruppen zusätzlich noch im Vorfeld geplante, einstündige Unterrichtseinheiten ab, die ebenfalls Übungsplattform inkl. Ausgiebigem Feedback beinhalteten.
Alles in allem war der Lehrgang in Theorie und Praxis sehr gehaltvoll und ausgewogen, wenngleich auch sehr anspruchsvoll für Körper und Geist. Als Teilnehmer war ständige Aufmerksamkeit und Teilnahme gefordert. Lehrgangsleiter Walther Hehl sorgte insbesondere in den methodischen Abschnitten immer wieder dafür, dass Teilnehmer aufgefordert waren, Stellung zu beziehen, zu reflektieren und Meinungen bzw. Argumentationsketten auf zu bauen. Das sorgte automatisch dafür, dass die Inhalte bei den Teilnehmern kontinuierlich reflektiert werden mussten. So wurden insbesondere die Bewegungen von einfachen Angriffen oder Abwehren, sowie bekannte Stände ins Detail zerlegt und nach Sinn und Funktion hinterfragt. Gerade die ständige Herausforderung, sich als angehender Trainer mit routinierten Bewegungen und Übungen und deren Funktion, Wirkungsweise oder sogar Sinnhaftigkeit zu beschäfitgen, sorgte bei allen Teilnehmern für viel Erkenntnis und Klarheit, die später im Unterricht einer der Schlüssel für eine gelungene Trainingseinheit sorgt.

Denn nur wer letzten Endes versteht was er tut, kann es erklären und damit auch unterrichten.


KW 39/2021

2. Dan Karate: Herzlichen Glückwunsch!

Am 02.10.2021 hat Margit aus der FSV-Karategruppe die Chance auf ein historisches Ereignis genutzt: Die erste DAN-Prüfung des Karateverbands, die durch ein rein weibliches Prüferinnenteam abgenommen wurde. Und was für ein Prüferinnenteam! Es bestand aus den beiden höchstgraduierten Frauen des Deutschen Karateverbands Brigitte Kipke-Osterbrink (7. DAN) und Dr. Martina Lohmann (7. DAN) und der ehemaligen deutschen Meisterin im Kata Wettbewerb und Mitglied im Nationalkader Goju-Ryu Judith Niemann (5. DAN). Mit FSV-Karate-Kolleginnen als Gegnerin für die Partnerinnenformen und Fanclub reiste Margit nach Osnabrück, stellte sich diesen hochkarätigen kritischen Blicken und bestand mit Bravour ihren 2. DAN. Die Prüferinnen waren vor allem von ihrer Power bei den Partnerinnentechniken (Kata Bunkai, Kumite-Ura, Nage-Waza und Selbstverteidigung) beeindruckt.


KW 43/2021

Karate Aktionstag 30.10.2021

Das war Klasse! Am letzten Samstag Vormittag richteten wir in der Sporthalle einen Karate Aktionstag aus. Die Veranstaltung fand im Rahmen einer Bewegungskampagne der Sportjugend des Deutschen Olympischen Sportbundes statt, die Kinder und Jugendliche nach der langen Zeit des Bewegungsmangels während der Corona-Pandemie wieder in Bewegung bringen möchte. Wir haben mit sechs Trainern ein buntes Programm angeboten und konnten mit vielen Kindern und Erwachsenen zusammen trainieren und Spaß haben. Jeder konnte sich aus den Angeboten, die von Kata über Kumite Partnerübungen bis hin zu Bewegungsspielen und Kumite Freikampf reichten, etwas aussuchen. Sogar Holzbretter wurden nach schrittweiser Heranführung von Kindern mit Fußtritten durchbrochen. Viele Vereinsmitglieder sind unserer Einladung gefolgt und selbst manche Eltern, die eigentlich zum Zuschauen da waren, haben sich von der Freude an der Bewegung anstecken lassen und kurzerhand mitgemacht. Der Aktionstag war solch ein Erfolg, dass wir überlegen, Veranstaltungen dieser Art regelmäßig in unser Trainingsangebot aufzunehmen. Ein großer Dank gilt allen, die mitgeholfen haben und allen, die mittrainiert haben!